FAQ
Grundlagen der Hypnose
1. Was ist Hypnose?
Hypnose ist ein gezielt herbeigeführter Zustand veränderten Bewusstseins, der sich klar von zufälligen Trancezuständen wie Tagträumen unterscheidet. Während Zufallstrancen unbewusst auftreten, wird Hypnose bewusst eingeleitet und genutzt. Sie ähnelt in vielen Aspekten einer geführten Meditation: Beide Zustände zeichnen sich durch tiefe Entspannung und eine starke innere Fokussierung aus, wodurch der Zugang zum Unbewussten erleichtert wird. Es gibt eine breite Palette hypnotischer Trancezustände, von leichter Entspannung bis hin zu sehr tiefen Trancen. Diese Vielfalt ermöglicht eine individuelle Anpassung an die jeweilige Person und das therapeutische Ziel. Jeder Mensch erlebt Hypnose unterschiedlich, und die Wahrnehmung und Tiefe des Trancezustands können von Person zu Person und sogar von Sitzung zu Sitzung variieren. Häufig wird angenommen, Hypnose sei mit alltäglichen Erholungszuständen vergleichbar. Tatsächlich unterscheidet sich die gezielt herbeigeführte Hypnose jedoch deutlich von spontanen, unspezifischen Entspannungszuständen. Moderne Untersuchungsmethoden wie EEG, PET und MRT zeigen, dass sich während der Hypnose die Aktivität verschiedener Gehirnareale messbar verändert. Dies belegt die objektive Wirksamkeit hypnotischer Zustände. Hypnose wird in vielen Bereichen therapeutisch eingesetzt, etwa zur Bewältigung von Ängsten, Stress, Schmerzen oder zur Förderung von Verhaltensänderungen. Es gibt nicht „die eine“ Trance. Hypnotische Zustände sind vielfältig, individuell erlebbar und können gezielt für unterschiedliche Ziele genutzt werden.
2. Was ist das Unterbewusstsein?
Das Unterbewusstsein ist vor allem ein gedankliches Modell: Es fasst alle unbewussten Prozesse und Dynamiken in uns als ein gemeinsames Ganzes zusammen. Während unser Bewusstsein nur etwa 170 Bit pro Sekunde verarbeitet, laufen im Unterbewusstsein geschätzt bis zu 3 Terabyte pro Sekunde ab – das Verhältnis ist wie eine Ameise in New York. Das Bewusstsein steuert also nur einen winzigen Teil unserer inneren Abläufe, der Großteil geschieht unbewusst. Der Begriff „Unterbewusstsein“ macht die vielen komplexen Vorgänge im Gehirn verständlicher, ähnlich wie eine Suchmaschine ein Suchwort verarbeitet, aber im Hintergrund unzählige Prozesse ablaufen, die wir nicht sehen. Diese „Vermenschlichung“ hilft, mit inneren Prozessen zu arbeiten, auch wenn sie biologisch vielschichtiger sind.
3. Ist jeder Mensch gleich gut hypnotisierbar?
Die Hypnotisierbarkeit verteilt sich wie eine Glockenkurve: Die meisten Menschen sind durchschnittlich hypnotisierbar, wenige sehr leicht oder sehr schwer. Hypnose-Sitzungen werden so gestaltet, dass auch Menschen mit geringerer Hypnotisierbarkeit bestmöglich profitieren. Mit Übung und Geduld kann sich die Hypnotisierbarkeit oft verbessern – selbst wer anfangs wenig empfänglich ist, kann durch regelmäßiges Training leichter in Trance gehen. Es gibt jedoch auch sehr wenige Menschen, bei denen Hypnose kaum oder gar nicht wirkt (sogenannte Non-Responder)
4. Wie wirken die Zeitintervalle der Hypnose?
Sofortwirkung: Manche erleben direkt nach der Hypnose eine spürbare Veränderung, etwa bei Themen wie Rauchstopp – besonders, wenn das Problem vor allem gedanklich war oder die Person sehr empfänglich ist. 1–3 Tage: Häufig setzt die Wirkung nach einer oder mehreren Nächten ein. Das Unterbewusstsein verarbeitet die Impulse im Schlaf weiter, ähnlich wie beim Lernen. 1–3 Wochen: Bei manchen dauert es länger, bis sich neue Verhaltensweisen im Alltag etablieren. Das Unterbewusstsein sammelt Erfahrungen und passt sich an. 4 Wochen („magischer Zeitraum“): Das Gehirn braucht etwa vier Wochen, um neue neuronale Verknüpfungen zu bilden. Veränderungen können sich innerhalb dieses Zeitraums langsam aufbauen oder plötzlich auftreten. Langfristige Wirkung: Hypnose kann auch der Startpunkt für tiefgreifende, langfristige Entwicklungen sein. Manche Veränderungen entfalten sich über Monate oder Jahre, oft in Etappen, und führen zu nachhaltigem Wachstum.
5. Wie arbeitet Hypnose?
In vielen Themenbereichen geht es darum, sogenannte Fehl-Codierungen in den Hirnarealen zu erkennen und gezielt neu auszurichten. Ziel ist es, dass die verschiedenen Hirnareale wieder harmonisch zusammenarbeiten und alte, störende Muster durch neue, gesunde Verknüpfungen ersetzt werden. Induktionen und Suggestionen werden individuell auf dein persönliches Wunschziel abgestimmt – vergleichbar mit einem Dirigenten, der das Zusammenspiel aller Instrumente im Orchester so leitet, dass ein stimmiges Gesamtbild entsteht. Die Instrumente werden dabei auch neu gestimmt, da sie vorher „missgestimmt“ waren. Durch diesen maßgeschneiderten Ansatz kommen die Hirnareale wieder in Balance, sodass nach dem Reset neue, effiziente und effektive Muster entstehen. So werden alte Blockaden gelöst und nachhaltige Veränderungen im Denken, Fühlen und Handeln möglich – für mehr Wohlbefinden, Selbstwirksamkeit und innere Ausgeglichenheit.
